Das Druckbett (Buildplate, Buildplatform)

Dem Druckbett kommt beim 3D-Druck eine zentrale Aufgabe zu. Je nach Druckertyp bewegt sich das Druckbett horizontal oder vertikal im Raum oder steht sogar ganz still und der Druckkopf bewegt sich.

Ein Druckbett muss eben sein


Die Anforderungen an das Druckbett eines 3D-Druckers sind hoch. Für einen guten Druck ist es essenziell, dass der erste Layer (die erste Schicht Kunststoff, die aufgebracht wird) gut auf dem Druckbett haftet und sich im weiteren Verlauf des 3D-Drucks nicht von dem Druckbett ablöst. Zu diesem Zweck ist es auch wichtig, dass das Druckbett sehr eben ist. Größere Abweichungen in der Ebenheit führen dazu, dass der erste Layer an manchen Stellen zu dünn ist bzw. kein Kunststoff aufgebracht wird, da der Spalt zwischen Druckkopf und Druckbett zu klein ist. Wird der Spalt durch aufgrund der Unebenheiten zu groß, klebt dieser Teil des ersten Layers nicht mehr richtig.


Das Druckbett – Verschiedene Materialien


Es gibt verschiedene Materialien aus denen ein Druckbett bestehen kann oder mit denen man das Druckbett beschichten bzw. bekleben kann. Es gibt verschiedene Lösungen ein Druckbett zu bekommen, auf denen der Kunststoff gut haftet.
Einerseits kann man ein Duckbett mit verschiedenen Klebebändern oder Folien vorbereiten, es gibt die Möglichkeit eine Schicht aufzusprühen oder anders aufzubringen oder Lösungen für Dauerdruckbetten.

Ein Druckbett zu bekleben ist eine einfache und effiziente Möglichkeit, z.B. eine Glasplatte, einen Spiegel oder ein anderes Material für den Kunststoff haftend zu machen.


Druckbett mit Kaptonband bekleben


Beliebt ist z.B. Kapton -Klebeband. Kapton ist ein isolierendes dünnes Material. Es ist druchsichtig mit einer honigbraunen Färbung. Es hat eine sehr glatte Oberfläche, was sich auf der Unterseite des gedruckten Objektes widerspiegelt. Die Oberfläche wird so glatt, dass man die Spuren sehen kann, die der Druckkpof zur Füllung des ersten Layers gezogen hat. Dies führt zu interessanten optischen Effekten, kann aber auch störend wirken. Kapton hat die interessante Eigenschaft, dass sich der Druck nahezu selbständig vom Druckbett löst, wenn es abkühlt. Allerdings ist es sehr empfindlich gegen Kratzen. Es ist sehr schwierig Kaptonband blasenfrei auf das Druckbett aufzukleben. Die beste Möglichkeit besteht darin das Druckbett mit Seifenwasser zu befeuchten und das Kaptonband darauf zu kleben. Es kann so noch bewegt werden und das Seifenwasser kann vorsichtig mit einem Plastikschaber oder einer Kreditkarte herausgeschoben werden. So bleiben keine Blasen unter dem Kaptonband zurück. Allerdings muss man das Druckbett mit dem Kaptonband einige Stunden trocknen lassen, da sonst die Restfeuchtigkeit zu einer neuerlichen Blasenbildung führen kann.




Druckbett mit Kreppband bekleben


Ein Druckbett lässt sich auch sehr effektiv mit speziellem Kreppband auf den 3D-Druck vorbereiten. Normales Malerkrepp geht zur not auch, es hat jedoch nicht die hervorragenden Hafteigenschaften eines temperaturbeständigen Spezialkrepps. Es gibt das blaue Krepp, dass den Produkten der Fa. Makerbot beiliegt und das hervorragend funktioniert und haftet. Leider ist es recht teuer. Bei uns im Shop erhalten sie eine preisgünstige Alternative aus dem Hause Tesa. Es ist Temperaturbeständig bis 120°C und lässt sich mehrmals verwenden, bevor es anfängt sich aufzulösen. Die Kreppbänder haben allesammt die Eigenschaft, dass sie sich sehr einfach auf das Druckbett aufkleben und auch wieder entfernen lassen. Sie sind günstig und ergeben eine schöne, leicht strukturierten Oberfläche, auf der die Spuren des Druckes verschwimmen. Ein Objekt, dass auf Kreppband gedruckt wurde hat eine sehr schöne, homogene Oberfläche.

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Druckbett mit Metallicfoien bekleben


Im Baumarkt finden Sie eine große Auswahl an strukturierten Metallicfolien. Diese könne sie verwenden um der Unterseite Ihres Drucks eine bestimmte Optik zu verleihen. Auf vielen Folien haftet flüssiger Kunststoff sehr gut. Allerdings sind sie nicht immer so problemlos auf das Druckbett aufzubringen und oft ist es sehr kompliziert diese wieder rückstandsfrei zu entfernen.


Druckbett mit Haarspray oder Klebestift vorbereiten


In der Anfangszeit des 3D-Drucks auf dem Consumermarkt was es sehr beliebt das Druckbett mit Haarspray oder Klebestift zu beschichten. Einige Hersteller von 3D-Druckern empfehlen dieses Verfahren heuten noch. Nach unseren Erfahrungen können wir dies nicht empfehlen. Die Sauerei ist einfach zu groß und der Mechanik und Elektronik eines 3D-Druckers tut es einfach nicht gut, wenn sie regelmäßig mit Haarspray eingenebelt wird.


Dauerdruckbetten oder Druckbett mit einer Dauerfolie


Es gibt verschiedene Materialien die dauerhaft als Druckbett genutzt werden  können. Es kann auf angeraute Glasplatten gedruckt werden oder auf Glasfaserverbundstoffe (GFK) oder Kohlefaserverbundstoffe (KFK). Diese Materialien haben aber gemein, dass ein beheiztes Druckbett notwendig ist, da die Materialien kalt nicht haften. Nach unseren Erfahrungen lässt die Haftung aber mit der Zeit nach.

Aternaitv gibt es auch spezielle Folien (PET, BuildTak), die auf ein vorhandenes Druckbett aufgeklebt werden können. Auch hier kann man nach dem Drucken die verschiedenen Strukturen in der Oberfläche des gedruckten Objektes wiederfinden. Mann kann also durch die Auswahl des Druckbett die Optik des Drucks beeinflussen.


Fazit Druckbett


Unser Favorit bleibt das hitzefeste Kreppband von Tesa. Es ist robust, leicht aufzubringen und einfach zu entfernen. Der Druck haftet hervorragend und das Klebeband ist günstig.