PLA-FilamentPLA-Filament

PLA-Filament besteht aus dem Biokunststoff „Poly Lactat Acid“, also Polymilchsäure. Dieser Kunststoff ist chemisch gesehen genau das, was der Name vermuten lässt: polimerisierte Milchsäure.

Polimerisation bedeutet, das Verküpfen von einzelnen (Kohlenstoff-) Molekülen (Monomere) zu langen Ketten, den Polymeren, aus denen der Kunststoff besteht.


Milch im PLA-Filament?

Chemisch gesehen: Ja! PLA ist nichts anderes als die Bröckchen, die in saurer Milch oben aufschwimmen. Schöpft man diese ab und trocknet sie, bekommt man PLA. Ein Kunststoff mit thermoplastischen Eigenschaften, der bei ca. 60°C weich und ab ca. 150°C fließfähig wird.

Unser PLA-Filament besteht nicht aus Milch sondern aus Maisstärke. Diese wird mit Milchsäurebakterien fermentiert und bildet so Polymere. Milchsäurebakterien kennen wir zu genüge aus Lebensmitteln. Von Joghurt, Buttermilch bis zur Berliner Weiße kommen sie zum Einsatz um Zucker zu verstoffwechseln und für den unverwechselbaren säuerlichen Geschmack zu sorgen.

Biokunststoff?

Wie Sie sehen, handelt es sich bei unserem PLA-Filament um einen echten Biokunststoff, der nur aus natürlichen, gewachsenen Zutaten besteht. Trotzdem ist es ein relativ normaler Kunststoff mit relativ normalen Eigenschaften. Wird PLA nicht recycelt oder verbrannt, sondern in der Natur entsorgt, wird er durch UV-Licht zwar spröde und zerfällt schließlich in kleinere Partikel, trotzdem bleibt er als Polymer bestehen, dass sehr lange Zeit überdauern kann und zu den bekannten Problemen mit Plastikmüll in freier Wildbahn führen kann.

In speziellen industriellen Kompostieranlagen mit kontrollierten Bedingungen und Leistungsfähigen Bakterienstämmen, kann PLA in seine Grundbausteine aufgespalten werden und endet als organischer Bestandteil des Kompost. Ein einfacher Gartenkompostler vermag dies aber nicht zu leisten.


PLA-Filament im 3D-Drucker

Für den 3D-Drucker ist PLA ein hervorragender Werkstoff, da er sich beim Druck extrem gutmütig verhält und so Formen und Druckbedingungen möglich macht, bei denen andere Kunststoffe schon längst nicht mehr funktionierten. So ist mit PLA-Filament eine hervorragende Haftung zwischen den einzelnen Layern möglich, was bedeutet, dass sehr robuste Teile gedruckt werden können. Außerdem kann ein PLA Druck aktiv gekühlt werden, ohne dass die Layerhaftung abnimmt. Eine aktive Kühlung bläst einen Luftstrom direkt an die Stelle, an der der flüssige Kunststoff aufgetragen wird. So härtet der Kunststoff schnell aus und kann sich nicht mehr verformen.

Mit diesem System können Brücken und Überhänge gedruckt werden, die mit beispielsweise ABS schlicht unmöglich sind. Ohne aktive Kühlung kann es bei Drucken aus PLA-Filament auch zu den bekannten Warpingeffekten kommen. Das sogenannte Warping beschreibt das Phänomen, daß sich ein Werkstück während des Druckens verzieht und an den Außenkanten nach oben wölbt. Dies passiert, da der Kunststoff an den Außenkanten schneller auskühlt, als in der Mitte des Drucks. Da sich Kunststoff immer ein wenig zusammen zieht, wenn er auskühlt treten Spannungen auf, die den Druck verformen. Mit einer aktiven Kühlung kann dienen Problemen wirkungsvoll vorgebeugt werden.


Fazit

PLA-Filament ist ein toller Werkstoff für den 3D-Druck. Er ist ungiftig, relativ geruchsneutral und hervorragend druckbar. Seine Grenzen liegen bei der Temperaturbeständigkeit und Schlagzähigkeit, wo PLA von manchen weicheren Kunststoffen übertroffen wird.